MVS || Termine | So, 11.04.2021, 23.56 Uhr
7.30 Uhr in Deutschland: Schömberg: Wendeplatte
Nachdem auch der letzte Schlafzeuger den Ausgang aus seinem Schlafgemach
gefunden hatte, konnte der Walzsche Doppeldecker also überpünktlich
um kurz nach halb Richtung Ulm lostuckern. Im Gegensatz zu den letzten Tagen
durfte er während der gesamten Fahrt seine Doppelscheibenwischer in
der Ausgangsstellung belassen: die Wetterprognose teilte unsere Hoffnungen.
Beste Voraussetzungen also.
Knopfmuseum
in Warthausen
Nach knapp über 2 Stunden Schunkelparade kamen wir dann in Warthausen
an. Die Wartezeit bis zum Abflug mit der Öchsle-Museumsbahn verging
fast wie im Flug. Deshalb reichte die Zeit leider nicht, um den versprochenen
ersten Tagesordnungshöhepunkt abzuhandeln: den Besuch des dortigen
Knopfmuseums.
Trotzdem konnten wir auch von draußen einen kleinen
Eindruck bekommen, was und drinnen erwartet hätte. Dort draußen
stand nämlich der Guinnes-Buch-der-Rekorde-Big-Beton-Knopf herum.
Denn es kommt darauf an, was man draus macht. Aber keine Frage, verglichen
mit unserer Big Berta käme sich dieser Knopf in Maxiausführung
wohl nur manschettenknopfklein vor.
Um den Abflug also nicht zu verpassen, mussten wir draußen bleiben.
Dies hatte immerhin den Vorteil, dass wir uns satt essen konnten und nicht
satt sehen mussten. Es ging also um die Wurst. Und die Brezeln. Zwei Dankeschöns
an die Eheleut' Glaser!
Während des Verzehrs wurden wohl in so manchen von uns vage Erinnerungen
an den vorletzten Mittwoch wach, wer es noch nicht war. Allerdings ohne
Zubehör, beispielsweise kernlose Trauben. Und wer keine Wurst mochte,
der strich sich eben eine Banane auf die Brezel. Machte nur niemand.
Dampf
ablassen ab Warthausen
Nach unserem Frühstücksvesper hofften wir, ein wenig eingeheizt
zu werden, um die 5 Grad Außentemperatur nicht zu unserer Innentemperatur
werden zu lassen. Die Chancen dazu standen nicht schlecht. Die Fahrt mit
der Öchsle Museumsschmalspurbahn stand nämlich
an. Wir bekamen also doch noch unser Museum ab, ein Museum auf Rädern.
Uns erwartete Eisenbahnromantik in ihrer puren Form. Romantik, die man
sonst nur von Südwest 3 her kennt. Oder doch nur, wenn man Mann ist?
Denn nur wer Manns genug ist, hielt sich zwischen den einzelnen Waggons
auf. Dort also, wo man ungestraft rauchen konnte. Denn in den Holzwaggons
durfte man es natürlich nicht. Oder auch nur, um den Fahrtwind zu
genießen.
Mit 19 km/h gings dann bis nach Ochsenhausen. Dorthin, wo sich wohl Fuchs
& Ochs Gute Nacht sagen. Die Öchsle-Bahn brauchte also eine Stunde,
um die 19 Kilometer zwischen Wart- und Ochsenhausen zurückzulegen.
Wohl dem, der ein zweites Paar Socken dabei hatte. Denn unsere Füße
mussten sich einer wahrhaftigen Zugluft erwehren. Fußwarmlaufen
war also angesagt, als wir wieder festen Boden unter uns hatten.
Griechischer Wein in Ochsenhausen
Wir kehrten also der Bahn und unserem Bus unsere entrückende Rücken
zu und walkten zum Mittagsmahl. Am hungrigsten schien es dabei unser Reiseleiter
zu haben. Denn er lief uns auf und davon. Mitsamt der einzigen Stadtkarte
weit und breit. Doch Sichtkontakt sei Dank, sahen wir uns dann
im Gasthaus Bohrturm Zum Griechen wieder,
welches die Wahl für unser Mittagsmahllokal
gewonnen hatte. Der einzigen Speisekarte im Bus weit und breit und der
damit ermöglichten Vorbestellungen sei Dank, konnten unsere hungrigen
Mäuler schon bald griechische Spezialitäten erschmecken. Oder
er bestellte sich etwas vegetagriechisches. Zum Beispiel überbackene
Kartoffeln und Blumenkohl. Bestimmt auch eine griechische Spezialität.
Das Essen schmeckte dabei so, wie man es wohl auch in der Griechischen
Taverne in Grunbach (zwar weit von Ochsenhausen entfernt, aber nur unweit
von Schömberg, und ein hungrigheißer Tipp von unserem Jürgenius,
wenn's mal wieder etwas länger dauert) erwarten kann: griechisch.
Inwieweit den Kindern unter uns ihre griechischen Pommes geschmeckt haben,
die (= Pommes) aussahen wie deutsche, weiß vielleicht nur der griechische
Schlemmerbote.
Wer bei alledem gedacht hatte, das Essen wäre MVSubventioniert, der
konnte noch so tief in die Tasche greifen. Und musste am Ende doch seinen
freundlichen Tischnachbarn fragen, ob er ihm nicht etwas unter die Arme
greifen könne. Gefragt, getan. Und wäre der Frager weiblich
gewesen, wer weiß, vielleicht hätte unser Jürgen auch
ihm ein paar schlürfende Schlücke des 17 Euro edlen griechischen
Weines abgegeben. Er ist ja nicht so.
Technik,
die begeistert in Mittelbiberach
Der absolute Höhepunkt für all die weiblichen Wesen unter uns
war sicherlich der (Nicht-)Besuch von Profil, dem Auto-
und Technikmuseum außerhalb von Biberach. In diesem sportlichen
Multifunktionsgebäude (Tennis, Squash, Bar, ...) war aber praktischerweise
auch ein Cafe integriert. Denn wie sagte eine der hier angesprochenen
Wesen doch gleich sinngemäß? Ich bin eher praktisch,
nicht technisch interessiert. Und blieb draußen.
Aber um es gleich vornewegzuschreiben: ein Ausflug nur um dieses Museums
willen wäre die Reise nicht wert gewesen. Dazu ist es ein klein wenig zu überschaubar.
Es sei denn, man hat ein ganz besonderes Interesse für Bulldogs,
Traktoren und sonstiges Riesengefährt oder gibt es gar keinen Unterschied
zwischen erst- und zweitgenanntem? Von dieser ganz besonderen Spezies
Mensch hat der MVS ja einige in seinen Reihen.
Wer lieber Krach machen wollte, aber gerade kein Schlagzeug zur Hand hatte,
der durfte auf die vielen roten Knöpfe drücken, die manch eines
der Exponate zum Leben erweckte. Es dampfte zwar nichts, wie in dem Werbeflyer
zu lesen ist, aber es zischte und krachte immerhin, wie es ebenfalls im
Werbeflyer geschrieben steht. Wollen wir es mal so stehen lassen.
Nach einer dreiviertel Stunde oder so war dann der Spaß beendet
und wir nahmen Anlauf zur letzten Etappe unseres Ausflugs.
Bis bald auf Wiederseh'n in Zwiefalten
Wir schreiben das Jahr 1993. Genauer: Samstag, 3. Juli, ca. 9 Uhr. Erste
Station auf unserer Wochenendtournee nach Baienfurt war richtig:
Zwiefalten.
Aber was macht ein Musikverein Schömberg in Baienfurt? Klar, Musik.
[Siehe/lese auch Gästebuch-Eintrag.]
Denn im Musikverein Baienfurt spielte damals Alois, der zuvor etliche
Monate bei uns mittrompetet hatte. Und was machte der Musikverein Schömberg
in Zwiefalten? Klar, eine Klosterbesichtigung. Und danach ging's mal wieder
um die Wurst: Weißwurstfrühstück auf dem Parkplatz
der Klosterbrauerei, so der originale Wortlaut des zweiten Programmpunktes
von insgesamt 6, die damals während der 10-stündigen Hinreise
abgearbeitet wurden.
Wegen damals kam manch einem altgedienten MVSler Zwiefalten nicht gerade
unbekannt vor. Und die vielen, aber leider leeren Bierkisten der Klosterbrauerei
türmen sich auch heute noch wie anno 1993 gen Himmel. Somit wieder
zurück in die jüngste Vergangenheit. Zwiefalten war also unsere
letzte Station. Und das Barockmünster hat nichts von seiner Faszination verloren.
Wer normalerweise Kirchen oder ähnliche Sakralbauten nur von außen
her kennt, dem sei ausnahmsweise der Weg durch die Vorhalle ins Kirchenschiff
ins Querschiff in den Chor nahe gelegt. Atemberaubend. Tief Luftholen
war also sinnvoll.
Aber so sehr sich das Auge auch anstrengte, nirgendwo waren die roten
Knöpfe zu sehen, die das autotechnische Museum schon dampfen,
zischen und krachen ließ... Aber dies(e) war(en) hier vielleicht
auch lieber nicht angebracht. Sonst hätte einem womöglicherweise
noch der Blitz getroffen.
Ernte sei Dank hatte der Altarvorplatz übrigens etwas ganz besonderes
zu bieten: vegetarische Herzen schlugen hier mindestens doppelt so schnell...
Nebenbei bemerkt: |
20 Uhr ungrad in Deutschland: Schömberg: Wendeplatte
Eineinhalb Stunden vor dem vorgesehen Zeitpunkt waren wir dann, nach Durchfahrt
von Tübingen und Vorbeifahrt am Schwärzlocher Hof (diesmal ein
heißhungriger Tipp von Udo), auch schon wieder in Schömberg.
Auf ein neues.